BUTZBACH (br). Nur noch wenige Tage bleiben Miriam Christ, Marcus Reitz, Timo Reuhl und Christoph Sauer für den letzten Feinschliff in der Ausübung der Sportart, in der sie derzeit Deutschlands Beste sind: im Sport Stacking. Am heutigen Montag um 13 Uhr startet der Flieger in die USA, wo sie mit ihren Betreuern Petra Bauer und Burkhard Reuhl zunächst einige Tage in Denver und Umgebung verbringen werden, bevor am Samstag, den 9. April, die Weltmeisterschaften im Denver Coliseum stattfinden. Über 1000 Teilnehmer aus Australien, England, Japan, verschiedenen Bundesstaaten der USA und erstmals Deutschland haben für die World Sport Stacking Championships 2005 gemeldet. Das deutsche Team hat gegenüber der internationalen und insbesondere der amerikanischen Konkurrenz zwar deutlich weniger Erfahrung in Training und Wettkampf, doch wenn die jungen Butzbacher Talente ihre Unbekümmertheit bewahren, könnte in dem einen oder anderen Wettbewerb eine Außenseiterchance auf eine gute Platzierung bestehen.

 

Bei der Vorausscheidung für die WM-Teilnahme, den 1. Weidig Sport Stacking Meisterschaften am 5. März, hatten die vier das WM-Ticket über die vier Tagesbestzeiten im Cycle gelöst. Schnellster war Timo Reuhl mit 10,24 Sekunden gefolgt von Christoph Sauer (10,68 Sekunden), Marcus Reitz (11,40 Sekunden) und Miriam Christ (11,60 Sekunden). Durch intensives Training konnten alle vier ihre Bestzeiten inzwischen deutlich verbessern, wenn es gut läuft, bleibt jeder einzelne im Cycle unter 10 Sekunden. Sollte in Denver eine solche Zeit gelingen, so wäre der aktuelle Deutsche Rekord von 10,24 Sekunden gebrochen.

Das WM-Programm wurde gegenüber den Vorjahren erweitert. So haben 2005 erstmals alle Teilnehmer an den Einzelwettbewerben die Chance, in den Disziplinen 3-3-3, 3-6-3 und Cycle zu starten. Neu ist auch der "Doppel"-Wettbewerb, der im Vorjahr als Demonstration gezeigt und so positiv aufgenommen wurde, dass er 2005 als "Medal Event" ausgeschrieben ist. In dieser Disziplin starten zwei Teilnehmer gemeinsam, einer darf nur mit der rechten und einer nur mit der linken Hand arbeiten. Dies stellt hohe Anforderungen an Koordination und Kooperation, der Weg zum Erfolg führt nur über ein sehr gutes Teamwork. Mittlerweile harmonieren die Doppel Miriam Christ und Christoph Sauer sowie Marcus Reitz und Timo Reuhl hervorragend und gehen die neuen Herausforderungen im Training mit großer Begeisterung an.

Gemeinsam werden die vier Weidigschüler schließlich in der Cycle-Staffel als "Team Germany" antreten, auch hier ist konzentriertes Training erforderlich, um die Abläufe nach und nach zu optimieren. Denn die große Herausforderung bei solchen Meisterschaften besteht darin, auf den Punkt genau eine sehr gute Leistung abrufen zu können. Jeder hat pro Disziplin nur drei Versuche, die unmittelbar hintereinander absolviert werden müssen. Dann heißt es volle Konzentration aufbringen, die Aufregung zügeln und die Becher möglichst wie im Training so schnell und sauber stapeln, dass die Uhr im Bereich der Bestzeit stoppt. Nur die besten Acht ziehen ins Finale ein und haben hier eine zweite Chance, eine besonders schnelle Zeit zu erzielen.

Am Freitag war eine Reporterin von Hitradio FFH beim Abschlusstraining zu Gast Und staunte nicht schlecht über die Geschwindigkeit, mit der die vier Weidigschüler die bunten Becher zu Pyramiden auf- und wieder abbauten. FFH sendet den Bericht zeitnah zu der WM, also am kommenden Freitag oder Samstag. Hans Möller überbrachte im Namen von Bürgermeister, Magistrat und Vereinsring der Stadt Butzbach den Sportlern seine besten Wünsche für die WM-Teilnahme und überreichte dem Team Gastgeschenke für die Veranstalter. Er wird am kommenden Samstag ebenso die Daumen drücken, wie viele Verwandte, Bekannte, Freunde und Mitschüler. Wenn alles klappt, wird die BZ im Laufe der Woche noch den einen oder anderen Lagebericht aus Denver veröffentlichen, Redaktion und Betreuer stehen per E-mail miteinander in Verbindung.

Butzbach. Als "Team Germany" starten bei den sport Stacking Weltmeisterschaften am 9. April in den USA (v.l.) Timo Reuhl, Christoph Sauer, Marcus Reitz und Miriam Christ. Text + Foto: br

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